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Liturgie- und Gesangsbuchkonferenz (LGBK)
Der Evangelisch-reformierten Kirchen der Deutschsprachigen Schweiz
Newsletter April 2022
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Der Frühling erwacht, und das Osterfest rückt näher, wo wir das neue Leben feiern, das Gott uns mit der Auferstehung von Jesus schenkt. Schauen wir aber in die Welt, ist im Moment keine Zeit für Fröhlichkeit. Unzählige Menschen in der Ukraine und in anderen Ländern, wo Krieg, Gewalt und Unrecht herrschen, müssen die Verzweiflung des Karfreitags durchstehen. Unsere Hoffnung wird erst dann tragfähig, wenn sie Ostern und das neue Leben nicht am Karfreitag vorbei feiert. So besteht der Jünger Thomas darauf, die Wunden Jesu zu sehen und zu spüren, bevor er an den Auferstandenen glaubt. Auch die Arbeit der LGBK steht in dieser Spannung. Bei allen Bemühungen, die Liturgie und Musik zu pflegen und den Menschen von heute zugänglich zu machen, dürfen wir nicht der Versuchung erliegen, um des Erfolgs willen seichte Unterhaltung zu bieten, welche das Dunkle und Schwierige ausblendet. Ich wünsche Ihnen in diesem Sinn eine anregende Lektüre unseres Newsletters  und grüsse Sie freundlich 
Thomas Muggli-Stokholm, Koordinator 
Inhaltsverzeichnis
Liedersuche für das Rise Up plus steht bereit
Die Fachkommission Popularmusik freut sich, bekanntzugeben, dass nun alle Lieder im Rise Up plus in der Liedersuche erfasst sind. Sie erlaubt es, das Liederbuch nach einer grossen Zahl von verschiedenen Kriterien zu durchsuchen: von Gattung bis Anzahl Strophen, von liturgischer Einordnung bis zum Tempo und den Sprachen des Textes. Ein überaus praktisches Werkzeug zur Gottesdienst-Planung! 
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Band- und Chorwerkstatt 2023
Mit grossem Bedauern musste die Fachkommission Popularmusik die auf Ende Januar geplante Veranstaltung für Bands und einen grossen Projektchor verschieben, aus bekannten Gründen. Nun steht der neue Termin fest: Samstag, 10. Juni 2023. Die Werkstatt findet in Aarau statt. Vielen Dank fürs Vormerken des Termins!
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Tagung «Nährende Bilder im Abendmahl» 
Herzlich Willkommen zur Tagung vom Samstag, 11. Juni 2022, 9.30 bis 17 Uhr. Ein spannendes Team von Mitwirkenden und ein vielfältiges Programm mit 2 Referaten, 7 Ateliers, Gruppenarbeit und gottesdienstlichem Feiern bietet sich den Teilnehmenden dieser praxisorientierten Tagung in Zürich. Weitere Details entnehmen Sie bitte dem Flyer.
Hier geht es zur Anmeldung...
Kasualien
Kasualien – aus der Arbeit des Koordinationsgremiums. An den vergangenen Sitzungen hat sich das Koordinationsgremium schwerpunktmässig mit der aktuellen Entwicklung im Bereich der Kasualien befasst.
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Rückblick auf den Workshop vom April 
Am 1. April fand im Rahmen von "à table! - Abendmahl neu entdecken" in der Kirche und dem Kirchgemeindehaus Balgrist in Zürich der erste von drei Workshops statt, die den teilnehmenden Pfarrpersonen, Musikerinnen und Musikern Gelegenheit bieten, ihre eigene Praxis zu reflektieren und neue Möglichkeiten für die Gestaltung der Liturgie in Wort, Musik, der Raumgestaltung und der Gestik zu erkunden.
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Daten der nächsten beiden Workshops:
Freitag, 13. Mai, 13.30-17.30 Uhr, Kirchgemeindehaus, Frutigenstrasse 22, Thun 
Freitag, 2. September, 13.30-17.30 Uhr,  Kirchgemeindehaus Comander, Sennensteinstrasse 28, Chur
Experimentierworkshop Musik & Abendmahl
Der partizipative Prozess "à table! - Abendmahl neu entdecken" schreitet voran. Schon im letzten Herbst nahm die Arbeitsgruppe «Musik und Abendmahl» ihre Arbeit auf. Rasch wurde klar, dass es gilt, die Rolle der Musik zu klären und zu stärken. In der aktuellen Praxis spielt sie eine vorwiegend dekorative Rolle, zum Beispiel als Hintergrundmusik bei der Austeilung. Die Gemeinde ist vornehmlich mit Strophenliedern beteiligt. In der reformierten Tradition fehlen responsoriale Gesänge praktisch vollständig. Die Arbeitsgruppe kam überein, hier aktiv zu werden und Möglichkeiten zu erkunden, die Gemeinde vermehrt musikalisch mit Antwortgesängen partizipieren zu lassen. Andreas Hausammann und Roman Bislin machten sich ans Werk und texteten und komponierten acht solche Gesänge. Die Arbeitsgruppe traf sich danach anfangs März zu einem Experimentierworkshop, wo diese Werke und weitere neue Lieder ausprobiert wurden. Den Abschluss bildete eine Abendmahlsfeier, in welche alle acht Antwortgesänge eingebettet waren. Die Erfahrungen waren sehr eindrücklich. So empfiehlt die Arbeitsgruppe «Musik und Abendmahl» die Aufnahme von responsorialen Gesängen in die Liturgie, wobei die Gemeinden selbstverständlich frei sind bei der Entscheidung, wie viele jeweils effektiv gesungen werden.  
Neu entdeckt mit Carl Boetschi-Yamazaki 
Gebetssprache im Gottesdienst – auch die eigene - empfinde ich oft als abstrakt, begrifflich und generalisierend. Daher tut sie sich schwer, die Gemeinde emotional und «sinnlich» mitzunehmen und zu beteiligen. Die Bibel aber lehrt uns konkret, in Bildern und Metaphern zu reden. In der Adventszeit 2021 hörte ich oft #Abendgebet #Nachtschwärmen (z.B. https://www.youtube.com/watch?v=c95CGbwK8Pk) von Holger Pyka. Er ist mir ein Vorbild in konkretem, bildhaftem und situationsbezogenem Beten geworden. Er setzt die Richtschnur aus der Regiepraxis «Show, don’t tell» in überzeugender Art und Weise um. Er lädt die Hörenden in Bilder ein, knüpft an konkreten Erfahrungen, Ereignissen und Erinnerungen an.  
Hier ein eigener Versuch - inspiriert von Holger Pyka – am Sonntag nach Kriegsausbruch in der Ukraine:  
Auf einem «sparsamen Musikteppich» (z.B. Akkorde) gelesen. 
Ach Gott. Sei da. Einfach da. 
Sei hier. Und dort. In der Ukraine. In deiner Welt.  

jemand schrickt gerade hoch, weil Sirenen heulen 
jemand packt gerade seine Kinder und zerrt sie in den Keller 
jemand faltet gerade die Hände und findet keine Worte 
jemand grübelt gerade, wohin er mit seiner Familie fliehen soll 
jemand sieht Granatenblitze und weiss nun nicht wohin 

ein Kind schreit im Bettchen nach seiner Mutter 
ein Vater sitzt vornübergebeugt am Tisch und sorgt sich um seine Söhne an der Front 
ein altes Ehepaar erinnert sich an die Schrecken der Sowjetzeit 
eine aufgewühlte Frau steht in der Schlange vor dem Bancomaten 
eine ukrainische Infanteristin feuert verzweifelt Salve um Salve auf einen feindlichen Panzer 
ein junger russischer Soldat erwägt gerade, zu desertieren 


jemand schlägt die Hände über dem Kopf zusammen und fragt: Warum? 
jemand wälzt sich gerade im Bett und wischt Angsttränen weg 
jemand starrt auf das Handy-Video und schüttelt ungläubig den Kopf 


Ach Gott. Sei da. Einfach da. 
Carl Boetschi, AS Pastorales 24.2.2022 
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