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30.10.2013

Angriff auf die Demokratie?

Die NSU-Morde und ihre Folgen
Sonntag, 10. November 2013, 11.30 Uhr
Foyer Kulturstall Britz, Alt-Britz 81 (Gutshof Britz), 12359 Berlin


Präsentation der künstlerischen Installation „Dramatische Funde im Schutthaufen“ von Yvon Chabrowski und anschließende Gesprächsrunde mit der Künstlerin sowie Esther Dischereit, Özlem Gezer und Prof. Dr. Michael Minkenberg.
Moderation: Dr. Udo Gößwald (Leiter des Museums).
Zur Begrüßung spricht Dr. Franziska Giffey, Kulturstadträtin von Neukölln.

In ihrer Videoinstallation bezieht sich die Künstlerin Yvon Chabrowski auf ein Foto der polizeilichen Spurensuche in den Trümmern des Hauses der Terrorzelle des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) in Zwickau. Das Museum Neukölln nimmt diese Arbeit zum Anlass und setzt sich zum Ende des Themenjahrs 2013 Zerstörte Vielfalt mit den aktuellen Dimensionen des Rechtsextremismus auseinander.
In einer anschließenden Gesprächsrunde mit der Künstlerin, der Spiegel-Journalistin Özlem Gezer, der Schriftstellerin Esther Dischereit sowie dem Politologen Prof. Dr. Michael Minkenberg wird erörtert, welche Folgen die NSU-Morde für die Demokratie haben und welche Konsequenzen staatliche Organe sowie die Öffentlichkeit daraus ziehen sollten. Die Veranstaltung bietet dem Publikum auch die Gelegenheit, sich zu den jüngsten Aktivitäten von Rechtsradikalen in Neukölln zu äußern.

Die Schriftstellerin Esther Dischereit begann 1985 mit ihrer journalistischen und publizistischen Tätigkeit und hat sich vor allem mit Lyrik und Essays zum deutsch-jüdischen Zusammenleben einen Namen gemacht. 2009 wurde sie mit dem Erich-Fried-Preis ausgezeichnet. Seit dem vergangenen Jahr begleitet sie die Aufklärung der Mordtaten der Zwickauer Terrorzelle. Dabei hat sie den Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestags beobachtet und arbeitet mit Betroffenen aus dem Umfeld der Opfer zusammen.

Özlem Gezer studierte Jura, bevor sie für den stern und das ZDF in Istanbul arbeitete. Sie recherchierte unter anderem zum Fritzl-Fall in Amstetten, zum Amoklauf in Winnenden sowie zur terroristischen „Sauerland-Gruppe“. Für ihre Reportage „Die Hoffnungsreisenden“ über einen bulgarischen Menschenhändler erhielt sie 2011 den Helmut-Stegmann-Preis. Seit Januar 2012 ist sie Redakteurin im Deutschland-Ressort beim SPIEGEL. Nach Bekanntwerden des NSU berichtete Özlem Gezer u. a. über eine Familie, die nur knapp einem Anschlag der Terrorzelle entgangen ist.

Dr. phil. habil. Michael Minkenberg ist Professor für vergleichende Politikwissenschaft an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Seit Mitte der 1990er-Jahre hat er verschiedene Forschungsprojekte zum Rechtsradikalismus in Westeuropa und den USA, neuerdings auch in Mittel- und Osteuropa, durchgeführt. Weitere Forschungen beinhalten das Verhältnis von Religion und Politik in der modernen Demokratie sowie Fragen von Migration und Fremdenfeindlichkeit.


(Abbildung: © Yvon Chabrowski & VG Bildkunst, 2013; Photographie: Richard Marx)


 

Vielfalt ist Freiheit

Veranstaltungen zum Ende des Themenjahrs 2013

Am 10. November finden weitere Veranstaltungen zum 75. Jahrestag der Novemberprogrome 1938 statt. Darunter Tausend Stimmen für die Vielfalt. Eine Nacht gegen das Vergessen - Projektion von Kurzfilmen und Video-Clips von Jugendlichen am Brandenburger Tor. Ab 17 Uhr auf dem Pariser Platz.

 
 

Führungen

Samstag, 02. November 2013, 14 Uhr

 

Das Ende der Idylle?

Führung durch die Hufeisensiedlung

Der Historiker Henning Holsten führt an markante Orte rund um das berühmte Hufeisen und berichtet vom Leben und Schicksal ausgewählter Bewohner der Siedlung, die hier vor und nach 1933 lebten.
Treffpunkt: U-Bahnhof Parchimer Allee.
Teilnahmekosten: 5,- / ermäßigt 3,50 €
Anmeldung: 030 627 277 716
Weiterer Termin: Samstag, 7. Dezember 2013

Samstag, 09. November 2013, 15 Uhr

 

Stolpersteine in Neukölln

Kiezrundgang

Der Rundgang führt zu zehn Orten entlang der Karl-Marx-Straße, an denen Stolpersteine verlegt sind. Volker Banasiak, Koordinator für die Stolpersteine Neukölln, berichtet über ausgewählte Schicksale und gibt einen Einblick in die Arbeit der Stolperstein-Initiative.
Treffpunkt: Vor dem Haupteingang Rathaus Neukölln
(Stolpersteine der Familie Jacobowitz, Anzenguber Str. 10, 2011, Foto: Simon)

Dienstag, 26. November 2013, 16.30 Uhr

 

Das Ende der Idylle?

Hufeisen- und Krugpfuhlsiedlung in Britz vor und nach 1933

Führung durch die aktuelle Sonderausstellung Das Ende der Idylle? und abschließendes Gespräch mit Mareen Maaß.
Teilnahmekosten: 5,- / ermäßigt 3,50 €
Anmeldung: 030 627 277 716

Sonntag, 15. Dezember 2013, 14 Uhr

 

Betzi und Hannah

Zwei jüdische Freundinnen aus Britz

Führung durch die aktuelle Sonderausstellung Das Ende der Idylle? mit Kulturwissenschaftlerin und Autorin Karolin Steinke. Besonderer Schwerpunkt bildet die Geschichte zweier Freundinnen, die im Zuge der politischen Umstände auseinandergerissen wurden.
Teilnahmekosten: 5,- / ermäßigt 3,50 €
Anmeldung: 030 627 277 716

 
 
 

           

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Für die Inhalte ist Dr. Udo Gößwald, Museumsleiter, verantwortlich.