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Young Europeans Sailing 20. Mai 2018
YES:  Volles Segelprogramm bei Kaiserwetter



So schön kann Regattasegeln sein. Nach einem Tag der ungewollten Ruhe, wich die Flaute perfekten Segelbedingungen, und die Young Europeans Sailing boten Wettfahrten vom Feinsten. Kiel lieferte Kaiserwetter: Wind mit 3 Beaufort und Sonne satt. Auch für Pfingstmontag sind die Wetter-Prognosen ideal. Die ersten Wettfahrten am Abschlusstag der Kieler Woche des Nachwuchses sind für 10 Uhr vorgezogen, die Siegerehrung für 16 Uhr angesetzt. „Das war ein herrlicher Tag. Mehr kann man nicht bieten“, strahlte der Oberste Wettfahrtleiter Mandus Freese, der für Pfingstmontag drei und für die 29er vier Wettfahrten plant.

Insgesamt 41 Wettfahrten standen Sonntag auf dem Programm, und zirka 600 Teilenehmer kämpften in den  Klassen 29er, Pirat, 420er, Europe, Laser 4.7, Laser Std. M, Laser Rad. W sowie Laser Rad. M um die YES-Titel. Die olympischen Klassen Laser Std. M und Laser Rad. W tragen zudem ihre Deutsche Junioren Meisterschaft (DJoM/U22) aus. Im 29er und Laser Radial werden die Teilnehmer an den Jugend-Weltmeisterschaften, der 48. Youth Sailing World Championships (14. bis 21. Juli  in Corpus Christi/USA), ermittelt, und die Europe-Klasse nutzt die YES wie bereits seit einigen Jahren zur WM-Ausscheidung.

Im 29er kommt es an der Spitze zum deutsch-dänischen Nationenkampf. Hinter den Dänen Fomsgaard/Fuglbjerg segelten Florian Steuerer/Moritz Fiebig (Augsburger SC/9 Punkte), die schon beim Eurocup vor Spanien auf sich aufmerksam gemacht haben, nach fünf Wettfahrten auf Rang zwei und führen in der deutschen Youth Worlds Ausscheidung. Poder/Ladefoged (Dänemark) liegen in der YES-Wertung auf Platz drei, Valentin Müller/Ole Ulrich (BYC/NRV/20), Finn Walter/Marcus Borlinghaus (Münchener YC/28), Jonas Schupp/Moritz Hagenmeyer (Diessener SC/31) und Lisa Maria Rausch/Eva Marie Becker (Wind und Welle/33) auf den Plätzen vier bis sieben haben schon etwas Abstand im Kampf um das eine WM-Ticket. Maru Scheel/Freya Feilcke (Kieler YC), die bei den Youth Sailing Worlds vor Sanya (China) mit Rang fünf die DSV-Farben würdig vertreten haben, dürften es als 14. mit 45 Punkten schwer haben, erneut das WM-Ticket zu lösen.

Der 29er wurde vor 20 Jahren in Australien als kleinere Ausgabe des olympischen 49ers konstruiert. Schon im dritten Jahr gehörte das Skiff zu den Bootsklassen, in denen eine Jugendweltmeisterschaft der ISAF ausgesegelt wurde. Seit 2005 ist er auch in Deutschland anerkannte Jugendklasse, die erste Deutsche Meisterschaft gab es 2008. Da der 29er eine Übergangsklasse zwischen Jüngstenbooten und den olympischen Klassen ist, bleibt er von ewig dominanten Siegern verschont.  

Der 29er ist 4,45 Meter lang (einen halben Meter kürzer als der 49er), das Großsegel hat 8,8, die Fock 3,7 und der Gennaker 17 Quadratmeter Segelfläche. Der Vorschoter steht im Trapez, dem Steuermann (-frau) steht nur ein Ausreitgurt zur Verfügung. Der 29er ist eine „One design“-Klasse: Alle segeln mit identischem Material, der Segel-Poker mit Leicht-, Mittel- oder Starkwindsegeln entfällt.

Trapez, Fock und der große Gennaker sind für die jungen Einsteiger, die oft aus dem Optimisten umsteigen, eine besondere Herausforderung. Dafür kommt im 29er im Gegensatz zum gemächlichen Optimisten schnell der Geschwindigkeitsrausch auf. Der Slogan der deutschen 29er-Klassenvereinigung lautet daher auch: „Woran erkennt man 29er Segler? Am breiten Grinsen nach dem Segeln, welches oft nur noch operativ zu entfernen ist.“
Der 29er-Bär steppt ganz klar bei den „Euro-Cups“. Neun Events von Februar bis Oktober sind über ganz Europa verteilt – und erfreuen sich großer Beliebtheit.

Den Auftakt machte der Euro-Cup #1 Mitte Februar in El Balis (nahe Barcelona). Danach folgten Cavalaire (Südfrankreich), Rungsted (Dänemark) und Workum (im Rahmen der Dutch Youth Regatta in den Niederlanden). Die Kieler Woche (16. Bis 24. Juni) ist Station Nr. 5 der Euro-Cup-Serie. Und dafür ist die YES-Regatta auf dem Kieler-Woche-Revier die ideale Generalprobe.

Nach der Kieler Woche zieht die Karawane dann weiter nach Osten, ins polnische Gdynia, und wechselt auf die britischen Inseln nach Hayling Island. Am weitesten im Norden ist der achte Eurocup, der im finnischen Espoon ausgetragen wird. Zum finalen Event treffen sich die 29er Ende Oktober in Riva am Gardasee (Italien). Fünf Wertungen müssen Steuermann und Vorschoter miteinander absolvieren, das Ergebnis vom Gardasee zählt in jedem Fall.

Optimal vorbereitet geht der Laser-Nachwuchs in die YES-Regatten, denn es herrschte Riesenandrang beim Trainingslager der Laserflotten. Rund 120 Lasersegler/innen nahmen kurz vor Pfingsten am gemeinsamen Trainings-Wochenende der Landesseglerverbände in Kiel teil. „Wie in den Vorjahren eine perfekte Einstimmung auf die YES“, so Baden-Württembergs Landestrainer Peter Ganzert.

Unter die 80 gemeldeten Lasern 4.7 mischen sich acht aus den Landeskadern Baden-Württemberg und Bayern, die gemeinsam von Michael Fellmann (48 Jahre) betreut werden. Dreimal nahm der selbstständige Trainer im Finn an Olympischen Spielen teil. Der Diplom-Trainer mit A- und B-Lizenz versteht es, mit Jugendlichen umzugehen. „An der Schnittstelle zwischen Landes- und Bundeskader ist die Luft heute dünner als vor 20 oder 30 Jahren“, weiß er aus eigener Erfahrung. Doch wenn die Trainingsgruppe harmoniert, „dann wachsen die über sich hinaus!“

Bei der WM-Ausscheidung und Deutschen Junioren Meisterschaft im Laser Radial Frauen hat vor dem Abschlusstag Julia Büsselberg die Nase vorn. Die Berliner Ausnahmeseglerin liegt in der YES-Wertung hinter Lena Haverland (Schwerin) aus dem DSV-Perspektivkader auf Rang zwei. Die Gesamtdrittplatzierte Laura Bo Voss (Mühlenberger SC) liegt einen Punkte hinter Büsselberg noch in Schlagweite beim Kampf um die Deutsche Junioren Meisterschaft. Die Kielerin Laura Schewe ist die ärgste Verfolger beim Kampf um das WM-Ticket. „Es war heute ein guter Tag. Aber ich hoffe am Montag noch auf etwas mehr Wind, dann ist noch etwas möglich“, so die 5. der Jugend-WM 2017.



Im Laser Radial der Männer geht es wie im 29er und bei den Frauen für die Jahrgänge 2000 bis 2006 um den einen deutschen Platz bei der Jugend-WM von World Sailing, die vom 14. bis 21. Juli in Corpus Christi (USA) ausgetragen wird. Bei der Jugend-WM-Ausscheidung führt Julian Hoffmann (SC Alpsee Immenstadt) vor Philip Walkenbach (SV Potsdam Adler), Leonard Stock (SV 1903 Berlin). In der YES-Wertung liegt nur der Däne Christian Spodsberg, der in der anderen Gruppe segelte, einen Punkt vor Hoffmann.
 
Übersichtlich wird der Nachwuchs im Laser Standard. Oliver Freiheit, Bundestrainer für die Standard-Junioren, und Roberto Güldenpenning , Landestrainer Mecklenburg-Vorpommern, beobachten die Entwicklung mit Sorge. Insgesamt acht Junioren, davon drei am Kieler Stützpunkt, gehören zur Bundes-Nachwuchsflotte.
In der Deutschen Junioren Meisterschafts-Wertung führt als Gesamtdritter Max Wilken (Rechlin/9 Punkte) vor Philipp Loewe (VSaW Berlin/10) und Tim Conradi (Duisburg/16).Die YES-Gesamtführung hat der Favorit Nik Aron Willim (NRV) vor Theodor Bauer (Röbel) eingenommen.

In der Europe-Flotte dürfte der Abonnementssieger Sverre Reinke (WSV Hemelingen) kaum zu schlagen sein. Wenn der Bremer bei der YES antritt, gewinnt er. So auch im Vorjahr zum wiederholten Mal. Nach den ersten vier Wettfahrten ist der Bremer wieder auf seinem Lieblingsplatz. „Der vierte Rang im letzten Rennen ärgert mich. Mein Ziel war durchgängig Top-Drei“, so Reinke, der auch bei der WM zu den deutschen Hoffnungen zählen wird.
Wie in den Vorjahren geht es bei den YES-Regatten auch gleichzeitig um die WM-Qualifikation. Da die Weltmeisterschaft in diesem Jahr vom 5. bis 11. August in Kühlungsborn ausgetragen wird, darf Deutschland als Gastgeber jeweils drei Seglerinnen und Segler mehr melden, so dass insgesamt jeweils zwölf Startplätze vergeben werden.  

Auch an Land bieten die Young Europeans Sailing volles Programm. Unterstützt von der boot Düsseldorf und der MVK Kiel verwandelt sich die Grünfläche zu einem Erlebnisspielplatz. Das bunte Angebot wird von Ausstellern und Gastronomen komplettiert. Unterstützt wird dies von der Müllverbrennung Kiel, boot Düsseldorf, Addix Internet Services, BS PAYONE, Hugo Hamann, SVG Service Verlag/Segler-Zeitung und 1&1 Versatel.
Young Europeans Sailing, 19. bis 21. Mai

Termine:
Samstag, 19. Mai: erster Start um 13 Uhr
Sonntag, 20. Mai: erster Start um 11 Uhr
Montag, 21. Mai: erster Start um 11 Uhr; letztmöglicher Start: um 14 Uhr. Siegerehrung: 16 Uhr (geplant) im Hafenvorfeld, bei schlechtem Wetter in der Ch!ll-Out-Zone. Die ersten sechs Punktplätze jeder Klasse erhalten Preise, zusätzlich werden in den einzelnen Klassen Wanderpreise verliehen.

Klassen:
29er, 420er, Europe, Laser 4.7, Laser Std. M, Laser Rad. W, Laser Rad. M, Pirat.

Anzahl der Wettfahrten:
8 (29er: 11)

Bahnen:
Echo: 420er, Pirat
Hotel: 29er
India: Europe, Laser 4.7
Juliett: Laser Std., Laser Radial W, Laser Radial M.

Weitere Informationen gibt es unter YES und auf facebook unter YES-facebook. Ausschreibungen, Meldelisten und Ergebnisse unter manage2sail.

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