Liebe Mitglieder,
sehr geehrte Leserinnen und Leser,

Donald Trump ist als 45. Präsident der USA vereidigt worden. Die real existierende Unsicherheit könnte nicht größer sein. Welchen Einfluss werden seine Berater haben? Wie stark wird er den U.S.-Markt tatsächlich abschotten? Protektionismus, was soll das bringen? Ab sofort sollte man die neue US-Administration an ihren Taten messen.

Wir alle, somit auch die U.S.-Wirtschaft, profitieren von offenen Märkten und angeglichenen Standards. Protektionismus hemmt die Innovationskraft und den Wettbewerb. Das kann für eine Nation wie die USA nicht von Interesse sein. Die im Wahlkampf umworbene Mittelschicht würde aufgrund steigender Importpreise besonders stark zu leiden haben. Die wirtschaftlichen Verflechtungen international tätiger Unternehmen und die damit einhergehenden stark gewordenen Fragmentierungen globaler Wertschöpfungsketten werden auf einmal zur Disposition gestellt.

Das einseitige Aufkündigen des kürzlich beschlossenen Transpazifischen Partnerschaftsabkommens (TPP) wird auf lange Sicht der eigenen US-Wirtschaft Schaden zufügen. Der Einstieg Chinas als Ersatz für die USA wäre zwar eine Option, würde aber umfangreiche Nachverhandlungen nach sich ziehen. Sollten die USA sich von Europa wirtschaftspolitisch entkopplen, dann sollten wir uns stärker als bisher der Boomregion Asien zuwenden. Wir, die Außenhändler in Nordrhein-Westfalen würden es sehr begrüßen, wenn unsere Bundeskanzlerin, in Abstimmung mit der EU-Kommission, alsbald das direkte Gespräch mit Trump suchen würde und dabei die Vorteile eines internationalen Freihandels als Win-Win Situation herausstellen würde.

Und Europa? Kehrt die Euro-Krise nun doch zurück? Wie schmerzhaft wird der BREXIT für uns tatsächlich sein? Die Renationalisierungstendenzen sind mehr als Besorgnis erregend. Der Bevölkerung muss glaubhaft erklärt werden, warum Strukturreformen, insbesondere in Italien und in Frankreich erforderlich sind, um langfristig auf einen Wachstumspfad zurückkehren. Je länger dringend benötigte Reformen aufgeschoben werden, umso schmerzhafter werden sie ausfallen. Unsere gemeinsame Zukunft liegt nun einmal in einem geeinten Europa, denn es schafft Frieden und Wohlstand, und das seit 60 Jahren. Die Volksvertreter sind aufgerufen, einen Weg zu finden, der die Fiskalpolitik der Mitgliedstaaten mit der Währungsunion vereint. Die Vollendung des Binnenmarktes wäre ein guter Anfang.

Gemeinsam mehr erreichen, das gilt sowohl für die Politik als auch für uns Außenhändler. Wir stehen bereit und werden weiterhin unseren Einfluss geltend machen, wo immer auch gefordert. Mit der Februar-Ausgabe unseres ahv inside newsletter wünschen wir Ihnen eine interessante Lektüre.

Ihr

Theo-Heinz Nientimp
Vorsitzender

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