Liebe Mitglieder,
sehr geehrte Leserinnen und Leser,

die deutsche Wirtschaft brummt und das in einem weiterhin schwierigen Umfeld, so eine der Kernaussagen der Wirtschaftsinstitute bei der Präsentation des Herbstgutachtens. Der Außenhandel insgesamt dürfte auch in 2018 weiter zulegen. Die damit einhergehenden Steuermehreinnahmen sind für die zukünftige neue Bundesregierung eine Steilvorlage, die drängenden Probleme anzugehen. Damit wir Außenhändler unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit festigen können, benötigen wir eine Investitions- und Planungsoffensive in der Infrastruktur und vor allem in der Bildung. Zur Infrastruktur zählen nicht nur die Verkehrsanbindungen im ländlichen Raum und die täglichen Staus auf den Autobahnen, sondern auch  der dringend erforderliche Breitbandausbau. Es fällt schwer zu verstehen, dass die Umsetzung aufgrund eines Kompetenzwirrwarrs und eines Gerangels um Zuständigkeiten, bedingt durch den Föderalismus, so schleppend voranschreitet.

Welche wirtschaftliche Bedeutung der Breitbandausbau für uns Außenhändler hat, wurde am 12.09.17 im Rahmen eines erstmals in Kooperation mit der EBC Hochschule durchgeführten Mitgliedertreffens im Rahmen des After Trade Clubs (ATC) eindrucksvoll untermauert. In zwei Impulsvorträgen zu den Themenfeldern Industrie 4.0 und Smart Logistics wurde sehr kompetent dargelegt, was heute schon alles im Rahmen der Digitalisierung und der Disruption der Märkte möglich ist. Die thematische Verknüpfung mit der Nachwuchsförderung war sehr gut gewählt. Die nachfolgende Generation wird den damit einhergehenden gesellschaftlichen Umbruch  maßgeblich mitgestalten.

Wir Außenhändler fahren weiter auf Sicht. Die geopolitische Lage bleibt fragil. Die drohende Eskalation mit Nordkorea, der weltweite Kampf gegen den Terror, die schwelende Ukraine/Russland Krise sind nur einige Beispiele, die uns nach wir vor im operativen Geschäft ausbremsen. Im Außenhandelsgeschäft mit Iran-Bezug herrscht inzwischen maximale Unsicherheit und schreckt nach unserer Wahrnehmung immer mehr Außenhändler ab, überhaupt noch Zeit in die Ausarbeitung von Angeboten zu stecken. Das liegt insbesondere am unübersichtlichen Sanktionsgeflecht. Diesen Umständen zum Trotz sind wir insgesamt gut aufgestellt. Im kürzlich veröffentlichten Global Competitiveness Report des Weltwirtschaftsforums belegt Deutschland unter 137 Volkswirtschaften den fünften Platz. Vor uns stehen die Niederlande, was uns in Nordrhein-Westfalen besonders freut. Daher war es folgerichtig, dass die erste Auslandsreise unseres Ministerpräsidenten ihn in die Niederlande geführt hat. Die Vollendung des Binnenmarktes muss weiter vorangetrieben werden. Die Entbürokratisierung grenzüberschreitender Berufstätigkeit  und die wechselseitige Anerkennung von Berufsabschlüssen können die wirtschaftlichen Beziehungen zusätzlich beleben.

Lassen Sie uns weiterhin im Gespräch bleiben. Der Netzwerkgedanke bei uns im AHV NRW e. V. ist in diesen Zeiten besonders stark ausgeprägt. Mit der Oktober-Ausgabe wünsche ich Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre. 

Ihr

Theo-Heinz Nientimp
Vorsitzender

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