Zur Online-Version dieser E-Mail
berliner künstlerprogramm
april
bis 7 mo–sa
11–18
präsentation des publikationsarchivs
Einen Monat lang präsentiert die daadgalerie Publikationen aus dem Archiv des Berliner Künstlerprogramms, die seit der Gründung des Programms 1963 in Zusammenarbeit mit Künstlern, Schriftstellern, Filmemachern und Komponisten entstanden sind. Neben zahlreichen berühmten Ausstellungskatalogen wie Ed Kienholz' »Art Show«, Ilya Kabakovs »Ausstellung eines Buches« oder Bethan Huws' „Il est comme un saint dans sa niche: il ne bouge pas« sind viele Künstlerbücher entstanden, die langfristige Projekte in Buchform umsetzen und für die besondere Buchformate entwickelt wurden. Dazu zählen z.B. Stephen Willats' »Leben in vorgegebenen Grenzen – 4 Inseln in Berlin«, Alfredo Jaars »Two or three things I imagine about them« oder Steve McQueens »Barrage«.
Kürzlich erschienen sind Publikationen von Jalal Toufic, Dane Mitchell, Robert Fenz, Suk-Jun Kim, Armando Andrade Tudela, Artur Żmijewski, Cyprien Gaillard, Anne-Mie van Kerckhoven, Agnieszka Brzeżańska, Kateřina Šedá, Ian White, Paul DeMarinis, Nora Iuga und Cécile Wajsbrot.

daadgalerie, Zimmerstraße 90, 10117 Berlin




1–12            
           
chirikure chirikure zu gast beim »international poetry festival indonesia«
Vor zehn Jahren haben das Literaturhaus Bremen und die Festivalleitung von »Poetry on the Road« schon einmal das »International Poetry Festival Indonesia« organisiert, das wegen seines nachhaltigen Erfolgs legendär werden sollte. Nun folgt vom 1.-12. April 2012 die zweite Ausgabe, angelegt als europäisch-afrikanisch-asiatisches Gipfeltreffen der Dichter und mit Stationen in Magelang, Pekalongan, Malang und Surabaya. Mit dabei entsandt vom Berliner Künstlerprogramm des DAAD: Chirikure Chirikure.


20 fr
18:00
nicht ich lüge, sondern das wort, weißt du
Erik Lindner in Lesung und Gespräch
Moderation: Katharina Narbutovič


Erik Lindner beschloss schon in jungen Jahren, sein Leben der Poesie zu widmen. 1968 im niederländischen Den Haag geboren, ging er mit vierzehn von der Schule ab und setzte seine Ausbildung auf praktischem Wege fort. Denn fast ebenso früh fing er mit seiner Arbeit als Vermittler an. Ob als Performer, Dozent, Herausgeber, Literaturkritiker oder Lektor: Lindner, der selbst längst als einer der herausragenden Dichter seiner Generation gilt, tritt mit allen verfügbaren Mitteln und Medien für die Verbreitung von Lyrik ein. In seinem eigenen Werk ist die Natur stets präsent, immer auf den Betrachter – also den Menschen – bezogen, ohne ihre Autonomie zu verlieren, eine Natur, die dem Menschen viel näher ist, als uns modernen westlichen Städtern bewusst wird. Doch Lindners poetisches Universum enthält nicht nur Landschaften (ob im Süden oder Norden, am Strand von Marseille, Piräus oder Ostende), sondern auch Räume, Gegenstände, die ein Eigenleben entwickeln können. Bei diesem Dichter gerät alles in Bewegung, wechselt die Perspektive unversehens, werden laufend neue Assoziationen ausgelöst. Der Kritiker Paul Demets vergleicht seine Verfahrensweise mit der einer Filmkamera, die zwischen Totale und Naheinstellung wechselt. Als bilde er Bewegung an sich ab, die sich eigentlich nicht in Sprache fassen lässt. Aus Lindners ganzem Werk spricht allerdings der Glaube an die Macht des Sehens und an eine sinnstiftende Kraft des Wortes, mag er beides hier oder da auch hinterfragen, wenn von »kleinen Irrtümern, einer schlichten optischen Täuschung« die Rede ist oder im Gedicht »Pastille de menthe« die erste Zeile lautet: »Nicht ich lüge, sondern das Wort, weißt du.«

Eintritt frei
Da nur eine sehr begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfügung steht, bitte wir um vorherige verbindliche Anmeldung unter: 030-20220822.

In Kooperation mit dem PIK

Kleiner Fotografischer Refraktor, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Telegraphenberg, 14473 Potsdam



21.4.–
26.5.
mo–sa
11–18
jennifer bornstein »new waves«
Ausstellung
Eröffnung am Freitag, 20. April, 19–21 Uhr


Jennifer Bornstein beschäftigt sich vorwiegend mit serieller Bildproduktion und Reproduktionstechniken wie Fotografie, 16-mm-Film, Skulptur, Radierungen und anderen Druckverfahren. Dabei interessiert sie sich für die Fühlbarkeit veralteter Technologien: Sie arbeitet mit Film und lärmenden Projektoren im Zeitalter der gedämpften und versteckten Videoprojektoren. Special Effects werden in der Ära digitaler Wunder durch den erfinderischen Einsatz von Haushaltsgegenständen erzeugt. Sogar ihre Skizzen sind tastbar! Anstatt Bleistiftstriche aufs Papier zu bringen, bevorzugt sie die Radierung, eine Technik, die ihre Blütezeit vor dreihundert Jahren hatte. Ein leiser Humor verbirgt sich in Bornsteins im arbeitsreichen manuellen Prozess erzeugten Radierungen und Kupferstichen, die momenthafte Szenen wiedergeben, die ihr als Studien für Filmprojekte dienen und damit in enger Verbindung zu den Filmen stehen. Bornstein verwendet subtile Methoden, um mit unserer Wahrnehmung zu spielen – vor allem mit jener Art von Wahrnehmung, die vorgefasste Vorstellungen mit einbezieht –, fasziniert von der Tatsache, dass 80% dessen, was wir sehen, nicht das ist, was wir mit unseren Augen wahrnehmen, sondern das, was bereits in unseren Erinnerungen gespeichert ist. In der daadgalerie führt Bornstein verschiedene neue Projekte zu einer Ausstellung zusammen. Darunter erstmals eine Videoarbeit, die auf einem von Bornstein auf Jiddisch verfassten Hörspiel basiert, sowie verschiedene Drucke, die aus experimentellen, von der Künstlerin selbst entwickelten Druckverfahren hervorgegangen sind. 2010/11 war Jennifer Bornstein Gast des Berliner Künstlerprogramms.


daadgalerie, Zimmerstraße 90, 10117 Berlin


26 do
20:00
the world’s hub – die nabe der welt
Ken Babstock und Lutz Seiler in Lesung und Gespräch
Moderation: Katharina Narbutovič


Als er 2009 vom Nationalsender CBC zu einem der zehn besten lebenden englischsprachigen Dichter Kanadas gekürt wurde, war Ken Babstock keine vierzig Jahre alt und hatte erst drei schmale, aber gehaltvolle Bände vorgelegt. 1970 in Neufundland geboren, begann er zunächst ein Philosophiestudium, verrichtete dann aber zwölf Jahre lang körperliche Schwerstarbeit in Wäldern, Fabriken und auf dem Bau. Aus diesen Erfahrungen schöpfte er Inspiration für viele seiner Gedichte, für die er ab 1990 mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. Charles Simic schrieb über Ken Babstock: »Hier haben wir es mit einem Dichter zu tun, der praktisch alles gestalten kann, in formaler wie thematischer Hinsicht, Liebe, Landschaft, Körper, Stadt, physischer Schmerz und freudige Wahrnehmung sinnlicher Details einer Welt voller Wunder und Rätsel.« Zentrale Momente von Lutz Seilers poetischem Universum sind das Hören und das Gehen. Beides durchzieht Lutz Seilers Gedichtbände, ist für ihn die Stiege zu dem unter dem Moos, unter den Lagen von Laub Verborgenen, den Schichten darunter, Zugang zu einem zweiten – anderen – Leben, das sich in den Ackerfurchen abgesetzt hat, ebenso wie die untergegangene, geschleifte Welt von Culmitzsch mit ihren Abraumhalden im ostthüringischen Uranbergbaugebiet, in der Lutz Seiler aufwuchs, bevor er später eine Lehre als Baufacharbeiter machte, sich als Maurer und Zimmermann betätigte, dann Germanistik studierte, 1995 seinen ersten Gedichtband veröffentlichte, dem drei weitere folgten, sowie zwei Erzählbände (für »Turksib« erhielt Lutz Seiler 2007 den Ingeborg-Bachmann-Preis).

Ken Babstock und Lutz Seiler übersetzen einander schon seit geraumer Weile. Derzeit arbeitet Lutz Seiler zusammen mit Eva Bonné im Auftrag des Berliner Künstlerprogramms an Übertragungen aus Ken Babstocks viertem Gedichtband »Methodist Hatchet«.

Eintritt: 5,-- / 4,--
In Kooperation mit dem Peter-Huchel-Haus

Peter-Huchel-Haus, Hubertusweg 41, 14552 Michendorf



                       
           
gäste des berliner künstlerprogramms 2012
Bildende Kunst
Cezary Bodzianowski – Polen
Carolina Caycedo – Kolumbien / Großbritannien
Theo Eshetu – Äthiopien / Italien
N S Harsha – Indien
Judy Radul – Kanada
Tracey Rose – Südafrika

Literatur
Raj Kamal Jha – Indien
Erik Lindner – Niederlande
Michail Schischkin – Russland / Schweiz
Samanta Schweblin – Argentinien
Tomas Venclova – Litauen / USA
Liao Yiwu – China

Film
Xiaolu Guo – China / Großbritannien
Bouchra Khalili – Marokko / Frankreich
Sebastián Lelio – Chile

Musik
Tomomi Adachi – Japan (½ Jahr)
Malin Bång – Schweden
Arthur Kampela – Brasilien
Israel Martínez – Mexiko (½ Jahr)


Gastprofessoren SoSe 2012


Rudolf-Arnheim-Gastprofessur für Kunstgeschichte:
Christiane Gruber – USA
Samuel-Fischer-Gastprofessur für Literatur:
Abdelwahab Meddeb – Tunesien / Frankreich
Edgard-Varèse-Gastprofessur für Computermusik:
Marc Battier – Frankreich
Valeska-Gert-Gastprofessur für Tanz und Performance:
Janez Janša – Kroatien


Fotonachweis:
Ilya Kabakov, »Ausstellung eines Buches« (1989), Krzysztof Zielinski, gezett




Berliner Künstlerprogramm
des DAAD


Markgrafenstraße 37
D-10117 Berlin

U2 Hausvogteiplatz
U6 Französische Straße
Telefon: 0049 (0)30 20 22 08 - 20
Telefax: 0049 (0)30 204 12 67

daadgalerie

Zimmerstr. 90
10117 Berlin

U6 Kochstraße
U2/U6 Stadtmitte
Tel.: +49 30 261 36 40
DAAD Abmelden / Unsubscribe



Newsletter kostenlos versenden