Liebe Mitglieder,
sehr geehrte Leserinnen und Leser,

Herzlich Willkommen in 2018.

Das zurückliegende Jahr war, auf Basis jüngster Außenhandelszahlen, geradezu sensationell gut. Die Erwartungen waren zu Beginn 2017 noch ganz anders. Wir - die Außenhändler in Nordrhein-Westfalen - konnten uns im schwierigen geopolitischen Umfeld bestens behaupten. Hierzu gehörte gewiss auch Glück. Schreckensszenarien sind nicht eingetreten, dennoch bleiben die weltweiten Konflikte im Tagesgeschäft präsent. Neue Risiken sind zudem hinzugekommen. Die Schwächung der internationalen Organisationen, wie z.B. WTO und UNO, bedrohen im zunehmenden Maße den für uns so wichtigen regelbasierten Freihandel.

In 2018 wird es an wirtschaftspolitischen Herausforderungen nicht mangeln. Die jüngsten Unruhen im Iran sind besorgniserregend, da man deren Auswirkungen derzeit noch nicht einschätzen kann. Überraschend sind die Demonstrationen der iranischen Bevölkerung nicht, denn mehr als 50% sind unter 30 Jahren und hofft auf eine Verbesserung der eigenen wirtschaftlichen Situation.

Die wirtschaftliche Erholung der Eurokrisenländer hat sich 2017 fortgesetzt. Dies ist eine erfreuliche Entwicklung, dennoch kommt Europa nicht zur Ruhe. BREXIT, Katalonien und die Absetzbewegung einzelner EU-Staaten auf bestimmten Politikfeldern wirken sich  schon vereinzelt auf unsere Geschäftsmodelle aus. Der EU-Binnenmarkt muss weiter entwickelt und nicht durch nationale Bürokratiehemmnisse erschwert werden. Wir brauchen wieder ein starkes und nach außen hin geeintes Europa. Europa muss in Zeiten von Protektionismus als mächtiger Handelsblock und als Wertegemeinschaft wahrgenommen werden und notfalls auch mal „Kante“ zeigen. Europa sollte auf nationalstaatlicher Ebene den Bürgern besser erklärt werden, denn im Frühjahr 2019 sind Europawahlen und dieses Feld dürfen wir nicht den Populisten überlassen.

Der internationale Wettbewerb belebt das Geschäft. Die U.S.-Wirtschaft ist weiter auf einem Wachstumspfad und das unabhängig von der nunmehr verabschiedeten Steuerreform von U.S.-Präsident Trump. Die Kritik am neuen Gesetzespaket ist berechtigt, zumal einiges darauf hindeutet, dass WTO- und OECD-Vereinbarungen untergraben werden könnten. Die Auswirkungen der Steuerreform auf den Außenhandel werden zeigen, inwieweit gegengesteuert werden kann. Um Konflikte vorzubeugen, sollten auch hier EU und die U.S.-Administration mehr miteinander, als übereinander reden.

Bleiben wir in 2018 achtsam, flexibel und kommunikativ. Die Gremienarbeit und die  damit verbundene Einbindung unserer Mitgliedsfirmen in die außenwirtschaftspoliti-sche Willensbildung sowie in die Gesetzgebungsverfahren der EU- und auf Bundesebene werden dabei ein wichtiger Baustein unserer Verbandsarbeit bleiben. Keiner ist näher am grenzüberschreitenden Waren- und Dienstleistungsaustausch dran wie wir als Außenhändler. Mit dem ahv inside Januar wünsche ich Ihnen eine erkenntnisreiche Lektüre

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Mühlberg, Geschäftsführer

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